Rückblick einer Teilnehmerin
6 Tage voller Spaß, Freude & Produktivität. So würde ich meine Woche beschrieben. Aber was hat mir am besten gefallen? Und woran denke ich heute noch zurück? Das sind Fragen, die ich mir tatsächlich öfter mal stelle – aber ob es eine klare Antwort darauf gibt? Vermutlich nicht!
Direkt zu Beginn meiner Reise durfte ich meine Zimmermitbewohnerinnen kennenlernen, was im Rückblick eines meiner größten Highlights der Woche war. Aus einem geteilten Zimmer wurde eine gemeinsame Freundschaft, die bis heute noch hält.
Ich erinnere mich gerne daran zurück, mit den Mädels bis mitten in die Nacht zu diskutieren und uns über unsere Ziele und Interessen auszutauschen – im Hinblick auf SCHUL.FORUM.KLIMA war das natürlich die beste Vorbereitung, die wir machen konnten, denn wir waren nicht nur “aufgewärmt”, sondern auch bereit für fünf weitere produktive Tage und Zusammenarbeit. 😀
“Ob ich mich mit den anderen verstehen werde?” war damit nun auch erledigt und wurde von einer Angst schnell zu einem Höhepunkt der Woche.
Neben neuen Freunden fürs Leben, vielen beeindruckenden Einblicken in die Welt des Klimaschutzes & spannenden Besuchen in diversen Museen, ist mir doch der Spaziergang am Deich tief im Herzen steckengeblieben – denn ich kann es noch genau so beschreiben, wie als wäre es erst gestern gewesen.
Eine idyllische Atmosphäre. Gutes Wetter, rosaner Sonnenuntergang. Hervorragende Stimmung, bei jedem. Ich höre ein „knips“ hier, ein „knips“ da – jeder möchte diesen tollen Moment festhalten.
Ein Papierflieger im Himmel, losgelassen von unserem jüngsten Teilnehmer.
Und. Viel. Mehr.
Wenn man Dankbarkeit in Worten ausdrücken könnte, dann würdet ihr hier noch einen ganz langen Roman lesen.
Weil man es nicht kann, in Kurzform: DANKE für alles. Danke für einen erweiterten Horizont, vielen neuen Meinungen. Danke für neue Menschen in meinem Leben, auf die ich mich jederzeit verlassen kann. Danke für diese unglaublich tolle Zeit mit euch & bis nächstes Mal!
– Arzu aus Kassel
Die Woche in Bremerhaven aus der Sicht einer Teamerin
Kritisch, reflektiert, hoffnungsvoll – so habe ich das diesjährige SCHUL.FORUM.KLIMA in Bremerhaven erleben dürfen. Als ein neuer Teil des Teams war es auch meine erste Konferenz, in der Jugendliche aus ganz Deutschland miteinander vernetzt wurden, um eine spannende Woche voller Diskussionen und Input über Nachhaltigkeit zu erleben. Obwohl ich selber nur ein paar Jahre und Monate älter als die Teilnehmer:innen bin, kann ich sagen, dass ich diese als Hoffnungsträger betrachten durfte. Die Konferenz ist für den Verein ein Meilenstein, wenn nicht sogar DER Meilenstein, des Jahres. Das Programm ist – gefüllt mit Besuchen im Deutschen Schifffahrtsmuseum, dem Klimahaus, einigen Workshops und viel Austausch eigener Ideen und Visionen – gut durchdacht. Auf die Teilnehmer:innen kommt es allerdings an, denn diese machen die Woche erst zu dem was sie ist und war – ein voller Erfolg.
Die zu behandelnde Thematik ist in vieler Hinsicht eine, die einem die Hoffnung auf die eigene und Zukunft aller mal nehmen kann aber ein Motto zog sich für mich durch jedes Gespräch: Gemeinsam können wir etwas verändern!
Im Deutschen Schifffahrtsmuseum durften wir die Ausstellungen „INTO THE ICE- Die MOSAiC-Expedition in Bildern“ und „CHANGE NOW! – Schiffe verändern die Welt: Spüren und Staunen“ begutachten und uns durch diese führen lassen. Zwei Ausstellungen, die zwei wichtige Themenbereiche beleuchten: das Ökosystem Meer und dessen fast unerforschte Tiefsee sowie die Arktis, das Epizentrum des Klimawandels. Atmosphäre, Eis und Ozean – unser Leben. Alles Lebensräume, die wir am nächsten Tag im Klimahaus am eigenen Körper erleben durften. Einmal rund um die Welt, durch die Wissens- und Erlebniswelt zu den Themen Klima, Klimawandel und Wetter, entlang des 8. Längengrades. Wir konnten nicht nur Klimazonen erleben, sondern auch das Leben der Menschen auf den fünf Kontinenten und neun Orten. Ein anderer Blickwinkel auf den Klimawandel und seinen Einfluss auf uns, den Menschen. Zuvor konnten wir uns in Diskussionsrunden austauschen.
Das Thema: Wenn ich in die Zukunft blicke – Gedanken, Sorgen, Hoffnungen. Die Fragen die sich stellten: Wie können wir Bildung und Lernen in der Schule verbessern? Wie kann Bildung empowern? Welche Themen sind uns wichtig? Darüber hinaus gab es einen Workshop, in dem wir Visionen kreativ zu Wirklichkeit werden lassen – wenn auch nur in Modellform – und so die Frage, wie wir uns die Welt im Jahr 2050 vorstellen, visuell beantworten. Zwei wichtige Punkte auf unserem Programm, denn zwischen den großen Problemen gibt es uns. Wir, die handeln wollen und auch endlich Handlungsakteure sein sollen, müssen, werden. Das Problem lässt sich nur an der Wurzel behandeln und unser Handlungsbereich liegt an dem Ort, an dem wir als Jugendliche sowieso schon sind: in der Schule. Hier können wir nachhaltig, für die Generationen nach uns, Veränderung schaffen. Einen Ort, an dem wir endlich etwas über den Klimawandel lernen sollten und genauso Raum dafür haben, diesem entgegenzuwirken!
Neben schon bestehenden Leitfäden galt es also als wichtig herauszufinden, was wir machen können und wo wir direkt, effektiv und gezielt Veränderung für die Zukunft einbringen können. Dies wurde mit eigenen Projekten geplant, die nun an den Partnerschulen umgesetzt werden können.
Wenn du die Veränderung für ein gemeinsames Morgen sein möchtest, dann komm zu unserem SCHUL.FORUM.KLIMA 2023 und teile deine Ängste, Hoffnungen, Ideen, Visionen und Wünsche mit uns, den Experten und anderen Jugendlichen aus ganz Deutschland! Lasst uns gemeinsam kritisch, reflektiert und trotzdem hoffnungsvoll bleiben!
– Maja aus Solingen
Der Kampf gegen die Zeit im Klimawandel
Dass die Zeit, sich dem Klimawandel entgegenzustellen, rennt, sollten wir mittlerweile wissen. Aber was steckt eigentlich konkret hinter den klimatischen Veränderungen?
Mit dieser Frage sind wir an unserem ersten richtigen Tag in die Klimakonferenz gestartet und haben uns in einem Beitrag mit den Ursachen und Folgen des Klimawandels einmal näher auseinandergesetzt. Das die durchschnittlichen Temperaturen der Erdoberfläche schwanken ist normal aber aufgrund der anthropogen erzeugten Treibhausgase erwärmt sich die Erde deutlich schneller als ohne und das zieht verheerende Folgen mit sich. Nicht nur alles Leben wird in der sich viel zu schnell verändernden Umwelt auf die Probe des Überlebens gestellt. Auch die Gefahr, planetare Kipppunkte zu überschreiten, steigt.
Ein hervorragendes Beispiel wäre hier das Arktische Meereis mitsamt seiner Gletscher. Die weißen Eisflächen reflektieren die Sonnenstrahlen, doch ihre Masse nimmt immer weiter ab und die Sonnenstrahlen können von der dunklen Wasseroberfläche stärker absorbiert werden, sodass sich die Erdoberfläche weiter erhitzt und mehr Eis zum Schmelzen bringt. Ein Teufelskreis und somit ein sehr besorgniserregendes Szenario. Und leider nicht das Einzige. Doch obwohl die Wissenschaft viele besorgniserregende Szenarien erstellt, gibt sie auch Hoffnung, beispielsweise durch die Forschung an Zukunftstechnologien. Ein solches Beispiel wären wasserstoffbetriebene Fahrzeuge oder auch DeserTec, wo nicht nur emissionsarmer, nachhaltiger Strom produziert wird, sondern gleichzeitig die lokale Bevölkerung durch Trinkwasserproduktion und Arbeitsplätze unterstützt würde.
Da wir als Schüler aber kein solches Projekt umsetzen können, haben wir uns im Anschluss mit etwas im Alltag Umsetzbarerem beschäftigt. In einem Workshop zu „Fahrradreisen“ konnten wir lernen, wie nachhaltiger reisen mit dem Rad funktioniert. Was wir für eine solche Reise benötigen, worauf wir achten sollten und vor allem, wie leicht es doch ist, sich auf das Rad zu schwingen und die neue Freiheit zu genießen. Dabei sollte nicht vergessen werden, die Augen geöffnet zu lassen und die Natur mit all ihren Facetten zu erkunden! 🙂
Aber da natürlich nicht nur dem Reisen eine nachhaltige Note verliehen werden muss, haben wir uns weiterhin mit unseren Schulen befasst. Schließlich ist es der Ort, an dem wir viel Zeit verbringen und der meist kein gutes Vorbild für ein nachhaltiges Leben darstellt. Was also können wir, neben unserem bewussten Verhalten, selbst dort verändern?
Ein Insektenhotel bauen, nachhaltige Snacks in der Cafeteria verkaufen oder einen Stromsparwettbewerb unter den Schulen der Stadt veranstalten…die Ideen waren zahlreich und sofort kamen uns neue Gedanken über mögliche Veränderungen. Um uns hier das Leben etwas leichter zu machen, gab es einige Workshops. Wie findet man Sponsoren für ein Projekt? Und wie vermarkte ich es am besten? Welche Fehler kann ich vermeiden?
Diese und andere Fragen konnten wir uns nur kurze Zeit später auch gleich selbst stellen, denn nun war es Zeit, unser eigenes deutschlandweites Schulprojekt auf die Beine zu stellen. Im Fazit stand als unser allgemeiner Favorit der klassische Wettbewerb, doch natürlich waren auch hier der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Von einer Klimawoche über ein Radwettbewerb bis hin zu einer Energiesparchallenge war alles dabei.
Um zu sehen, wie sich die Forschung mit dem Thema Klimawandel auseinandersetzt, haben wir später das Deutsche Schifffahrtsmuseum besucht. In zwei Ausstellungen sind hier zum einen die Folgen der Klimaveränderungen dargestellt, zum anderen die MOSAiC-Expedition der Polarstern. Auf ihrer Forschungsreise haben mehr als 600 Wissenschaftler aus 20 verschiedenen Nationen unzählige Daten gesammelt, um das Klima mitsamt seinen Veränderungen bestmöglich erforschen zu können. Ihre unglaubliche Reise haben sie im Schifffahrtsmuseum in atemberaubenden Bildern und interessanten Ausstellungsstücken abgebildet.
Ein absolutes Highlight stellte für uns alle aber der Besuch des Klimahauses dar. Zunächst sind wir zu einem Workshop eingeladen worden. Die Ausgangsfrage: Wie visualisierst du dir ein Leben in der Zukunft? Aus unterschiedlichen Materialien sind anschließend neue Welten entstanden. Autofrei, schwimmende Häuser und die grauen Innenstädte weichen der grünen Umwelt. Obwohl Horrorszenarien wie versinkende Städte und Verwüstungen durch Stürme die Nachrichten regelmäßig fluten, scheint die Hoffnung in den Köpfen der Zukunft noch vorhanden. Wäre es hier nicht Zeit, die Gestaltungsfreiheit einmal an die Jugend abzugeben? Eine schwierige Frage, deshalb schickte uns das Klimahaus danach erstmal auf die Reise durch acht Klimazonen entlang des achten Längengrades. Die Klimazonen wurden aber nicht bloß museumsartig ausgestellt, sondern wir reisten buchstäblich durch die verschiedenen Landschaften. Hier konnten wir ihre Eigenschaften hautnah erleben, beispielsweise das feuchtwarme, in den Tropen liegende, Samoa mit seinen vielen verschiedenen Meeresbewohnern oder die frostigen Temperaturen der Antarktis. Ein tolles Erlebnis!
Und neben so viel neuem Wissen sollte eines nicht vergessen werden: Wir hatten gemeinsam unglaublich viel Spaß! Das Glück, auf einmal so viele neue Menschen kennenzulernen, die sich leidenschaftlich mit den gleichen Themen beschäftigen, hat man nicht alle Tage. Ich konnte viel mitnehmen und wieder einmal wurden die vielen hoffnungsvollen Szenarien der Zukunft in meinem Kopf verdrängt.
Die Zeit rennt.
Aber wir müssen schneller rennen.
Und dennoch: Niemals die Hoffnung verlieren, bloß realistisch bleiben!
– Merit aus Celle