,,Ich glaube, bei Bildung für nachhaltige Entwicklung ist die Luft nach oben noch sehr, sehr, sehr groß”

Wie kann Schule dazu beitragen, mehr Bewusstsein für das ,Klimawandelproblem‘ zu schaffen? Wie sollte Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) gestaltet sein? Wie kann man als Schüler*in aktiv werden und sich für seine*ihre Zukunft einsetzen? Fragen über Fragen – die wohl niemand besser beantworten kann als Johanna Schwarz. Sie ist seit fast zehn Jahren im Einsatz für mehr Jugendpartizipation sowie internationale Zusammenarbeit und macht sich auf allen Ebenen für einen Klimaschutz stark, der nicht nur ökologisch und ökonomisch verträglich ist, sondern auch und vor allem die gesellschaftlichen Probleme und Fragestellungen der Wende zu mehr Nachhaltigkeit in den Blick nimmt. Was sind ihre Antworten und Tipps für junge Menschen? Das könnt ihr nun in unserem dritten Podcast bei @community_klima auf Instagram hören – und hier in unserem Blog nachlesen!

Yasmin: Herzlich willkommen zu unserem Podcast von CommunityKlima! Wir sind ein Netzwerk, das sich für Nachhaltigkeit an Schulen engagiert, und unser Ziel ist Klimaneutralität an allen Schulen. Mein Name ist Yasmin, ich bin 19 Jahre alt und moderiere gemeinsam mit Paula den Podcast. Heute ist unser ,Special Guest’ Johanna Schwarz und wir werden über das Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung an Schulen diskutieren.

Johanna: Hallo zusammen!

Yasmin: Wir haben ein paar Fragen vorbereitet und würden aber erst einmal Johanna bitten, dass sie uns ein paar Facts über sich erzählt. 

Johanna: Klar! Hi zusammen, mein Name ist Johanna, ich bin 27 Jahre alt und ich beschäftige mich seit ungefähr 2012, um den Dreh herum, mit Klimathemen. Ich habe in der Schule angefangen, bei DMUN zu arbeiten, das ist eine Jugendorganisation, die sich in den Klassen 10 bis 13 um politische Bildung für Schülerinnen und Schüler kümmert und durch Planspiele versucht, die Vereinten Nationen und Internationale Politik näherzubringen. Danach war ich als Jugendvertreterin sehr viel bei den UN unterwegs, auch in verschiedenen Gremien, und arbeite jetzt in der Beratung zu Dekarbonisierungsthemen rund um Energie- und Mobilitätssystemen. 

Paula: Sehr spannend! Und cool, dass man sich als junger Mensch schon so viel engagieren kann. Das ist insofern bemerkenswert, dass in der Politik und Wirtschaft ja auch noch Erwachsene sehr viel ,an der Macht’ sind und ,die Herrschaft innehaben’ – und irgendwie gleichzeitig nichts vorangeht! Da wäre jetzt unsere erste Frage: Sollten jetzt Jugendliche die Herrschaft übernehmen, in Anführungszeichen, und haben die Erwachsenen versagt?

Johanna: Sehr spannende Frage! Ich glaube, in der Politik und im gesellschaftlichen Zusammenleben geht es nicht um ,Herrschaft’. Es geht darum, Dinge gemeinsam zu verändern und das System zu verändern, und ich persönlich glaube ganz stark an intergenerationales Lernen. Ich glaube, jede Generation hat Weisheiten, Expertise, Einblicke, die wir brauchen. Ich glaube weder, wir als Jugendliche noch die ältere Generation können globale Themen wie die Klimakrise alleine lösen, also müssen wir zusammenarbeiten. Ich finde es immer schwierig, wenn so ein bisschen das Gefühl gegeben wird, es ist ein ,Wir gegen die’, weil eigentlich müsste es ein ,Wir zusammen’ sein. Denn ob du jetzt in der älteren Generation groß wirst oder als Jugendlicher aktuell auf der Welt lebst: Du hast eigentlich ein intrinsisches Interesse daran, dass es der Natur gut geht, dass es deinen Mitmenschen gut geht, dass es deinen Kindern, deinen Enkelkindern gut geht, und ich glaube, da müssen wir zusammenarbeiten. Aber nichtsdestotrotz würde ich natürlich unterschreiben, dass wir mehr Jugendrepräsentation in Entscheidungsgremien brauchen. Im Übrigen auch ehrlicherweise mehr Repräsentation von älteren Generationen, also von Seniorinnen und Senioren, die sind häufig auch nicht mehr in aktueller Politikentscheidung repräsentiert, und ich glaube, da müssen wir einfach dahin kommen, dass wir allen Gruppen einen Platz in der Entscheidungsfindung geben.

,,Jugendliche haben nicht die Verantwortung, per se mit Lösungen zu kommen, sondern sie haben das Recht zu sagen, was sie stört und was an der Welt falsch läuft”

Paula: Ja, das ist ein superwichtiger Aspekt, da bin ich ganz bei dir. Man muss wirklich alle mit einbeziehen, es ist eine Frage von Solidarität, in der Weltgemeinschaft wie auch in der Gesellschaft an sich. Das ist eine große Herausforderung, die die Klimakrise da mit sich bringt. Jetzt sind es leider immer noch die Jugendlichen, die mehr mit einbezogen werden müssen, das ist das Schwierige daran, dass auch wir uns irgendwie Gehör verschaffen müssen. Deshalb meine Frage an dich: Was können Jugendliche denn konkret tun, um ihre Ideen oder Träume zu verwirklichen?

Johanna: Total spannende Frage, weil ich glaube – zumindest nach dem, was ich in meinem Engagement über Jahre hinweg gesehen habe – dass ein großer Aspekt, warum Jugendliche vielfach in Entscheidungsfindung nicht beteiligt waren, zunächst einmal ist, dass sie es sich einfach nicht getraut haben, und weil die Möglichkeit nicht bestanden hat. Es hat ganz häufig immer Jugendliche gebraucht, die aktiv irgendwo hingegangen sind, in ihre Stadtparlamente oder in politische Parteien, und die gesagt haben: Ich will mit partizipieren, ich will Entscheidungen mit treffen. Gerade die Tatsache, dass man so ein junger Mensch ist und in einer Gesellschaft lebt, wo einem gesagt wird: ,Hey, ja, mach das mal, wenn du deinen Abschluss hast, wenn du dein Studium hast‘, und wo Expertise immer mit Alter gleichgesetzt wird – was im übrigen überhaupt nicht korreliert – hat dazu geführt, dass man sich als junger Mensch teilweise nicht wirklich wertgefühlt hat und sich nicht die eigene Erlaubnis gegeben hat zu sagen: Hey, das ist ein Thema, das beschäftigt mich und darüber möchte ich auch sprechen. Ehrlicherweise, in meinem eigenen Engagement – ich habe Klimawandel im Master studiert – habe ich selbst da gemerkt: Ja, mich bewegt das Thema, und da möchte ich etwas machen – aber es ist so ein schwieriges Thema. Es gibt so viele Aspekte, die da reinspielen, und ich habe mich nie selber so viel wert genug und als Expertin gefühlt, um zu sagen, ich partizipiere. Und dann habe ich mich irgendwie hinterfragt und gesagt: Johanna, darum geht es überhaupt nicht. Jugendliche haben nicht die Verantwortung, per se mit Lösungen zu kommen, sondern sie haben das Recht zu sagen, was sie stört und was an der Welt falsch läuft. Ich finde es immer schwierig, dass dann Politikerinnen und Politiker sagen: Ja, finden wir toll, dass ihr das sagt, aber jetzt erzählt uns doch mal, wie wir das machen sollen. Da denke ich mir: Ja mein Gott, das ist euer Job, dafür seid ihr gewählt, und dafür habt ihr halt auch einfach noch mal ein paar mehr Jahre Erfahrung. Und zu dem zweiten Aspekt und der Frage, was man machen kann und was ich gemacht habe, ist: Einfach im eigenen Umfeld schauen, was es denn für interessante Projekte gibt, an denen man mitwirken kann. Ganz, ganz viel findet ja auch auf lokaler Ebene statt, z. B. die lokale FFF-Gruppe, die lokale Greenpeace-Gruppe, mit Leuten aus der Schule einen Podcast starten oder digitale Medien nutzen. Man kann als junger Mensch enorm kreativ sein in seinem Aktivismus. Gerade in Corona-Zeiten. Und das muss nicht immer dieses Klassische ,,Ich mache ‘ne Petition und gehe zum Stadtrat und sage: ,Hey, das muss man ändern!’” sein.

Yasmin: Nun ist ja das Problem, wie du gerade gesagt hast, dass am Anfang irgendwie das Selbstvertrauen fehlt. Also man muss sich erstmal trauen, mit einem Statement für Klimaschutz auf die Straßen zu gehen. Und da würde ich dich dann einfach mal um Rat fragen. Du bist ja auch noch sehr jung und trotzdem auch sehr viel engagiert und mit der älteren Generation im Austausch. Wie gehst du mit dem Gedanken um, dass dir andere überlegen sein können, weil sie älter sind? Wie kann man Jugendlichen da Mut machen?

Johanna: Ja, ich glaube, das ist eine sehr gute Frage und da würde ich auch nicht sagen, dass ich da irgendwie den goldenen Weg gefunden habe, wie man Selbstvertrauen dahingehend generiert. Ich bin immer an einem Punkt, wo ich mich hinterfrage, ob ich genug Wissen habe oder, ob ich das Recht habe, Dinge zu sagen. Aber wenn ich an den Punkt komme, sage ich mir: Hey Johanna, du musst keinen Doktortitel in ,weiß-nicht-was’ haben, um zu sagen: Das ist ein offensichtliches Problem. Und was ganz, ganz interessant ist, ist ja diese Tendenz, dass Leute sagen: Hey, das ist ja toll, dass du für Klimaschutz auf die Straße gehst, aber jetzt erklär’ mir doch mal die ganzen Zusammenhänge und da ist doch so viel Unsicherheit in den Prognosen und in dem System. Und das sind ja nicht die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, sondern das sind Argumente von Klimaleugnern und Klimaleugnerinnen, die ja noch viel weniger Expertise haben. Ich glaube, man darf sich da nicht auf diese falsche Argumentation einlassen und denken, dass man als Fünfzehnjährige oder Sechzehnjährige jede wissenschaftliche und im Übrigen auch gesellschaftliche Dynamik des Klimawandels verstehen muss. Was da dann hilft, ist, die drei, vier wichtigsten Quellen an interessanten Podcasts, Büchern, Websites herauszusuchen, wo man darauf verweisen kann. Und wo man sagen kann: Ja, ist eine spannende Frage, was jetzt Kipppunkte angeht, was jetzt die Schnelligkeit des Klimawandels und des Temperaturanstieges angeht. Aber dann verweist man einfach auf die wissenschaftlichen Quellen.

Paula: Ja, sehr guter Punkt. Man hat ja auch das Internet als sehr gute Quelle und kann da auch immer darauf zu greifen und selber Empfehlungen an die Mitmenschen abgeben – und ansonsten reicht ja auch der gesunde Menschenverstand. Dass hier was schief läuft, dass das Wetter immer wärmer wird. Dass in anderen Ländern, den Menschen es schlecht geht, weil die Industrie sie teilweise ,ausbeutet‘. Da brauchen wir nur ins Internet zu gehen, Youtube-Videos zu schauen, Artikel zu googlen. Und dann erkennt man das mit dem gesunden Menschenverstand.

Johanna: Ja, total.

Paula: Und das stellt ja inzwischen unser System ein bisschen in Frage, vor allem das Wirtschaftssystem, das mittlerweile ja sehr nach Profit und immer nach ständigem Wachstum und Wohlstandssteigerung geht. Müssen wir jetzt ,zurück auf die Bäume’? Weg von dem wo wir mal waren, zurück ins Mittelalter, in die Steinzeit? Ist das Wachstum zu Ende und sind wir im Postwachstum angelangt?

Johanna: Also ich glaube Postwachstum, Grünes Wachstum oder welche Ausläufe von anderen Wirtschaftssystemen oder Wirtschaftstheorien man sich anschaut, hat nichts mit ,Zurück in die Steinzeit‘ zu tun. Auf gar keinen Fall.  Es ist ja einfach nachgewiesen, dass Gesellschaften bzw. dass Menschen in Gesellschaften glücklicher sind, in denen soziale Sicherheit vorherrscht, und dass sie in einem gesunden Ökosystem leben können. Ganz viel kommt einfach daher, dass wir meiner Meinung nach die falschen Indikatoren nutzen. Die nur darauf schauen, wie hoch der Profit oder das Wirtschaftswachstum ist, aber es bringt ja überhaupt nichts, wenn dein Wirtschaftswachstum durch die Decke geht, aber deine Gesellschaft immer ungleicher wird und Menschen zu beiden Seiten des Spektrums in politische Extreme abrutschen. Und natürlich das soziale Sicherheitsnetz der Gesellschaft zerbröckelt. Ich glaube daran, dass wir ganz viel in unserem Wirtschaftswachstum ändern müssen. Meist sind das meines Gefühls nach gar nicht so riesige Veränderungen. Zum Beispiel die Tatsache, dass man endlich negative Externalitäten in die Preise mit einberechnet, ist jetzt nicht irgendwie Rock-It-Science. Das ist einfach nur die Tatsache, dass man sagt: Wenn etwas für eine längere Zeit Umweltprobleme verursacht, muss dieses Produkt auch entsprechend teurer sein. Damit man mit diesen Mehrkosten in der Zukunft für dieses Produkt aufkommt. Ich möchte doch als Konsument die Möglichkeit haben, das umweltfreundlichere Produkt zu kaufen und nicht noch 50 bis 100 mehr Prozent zahlen zu müssen, einfach nur, weil die meisten Subventionen an fossile Energien und nicht-nachhaltige Produkte gehen. Also Entschuldigung, aber das ist doch wirklich gerade für die Leute, die weniger Geld haben, unfair. 

Paula: Ja, absolut.

,,Warum hat man nicht schon vor zwanzig Jahren angefangen? Dann hätte man jetzt gar kein Problem”

Und deswegen bin ich ehrlicherweise manchmal auch so wütend darüber, dass wir jetzt anfangen, über den Kohleausstieg zu reden. Wenn wir jetzt aussteigen, haben wir natürlich das Problem, dass es in viele Bereichen sozial unverträglich ist, wenn man sich nicht überlegt, wie man die Arbeiterinnen und Arbeiter gut beschäftigt und Bereiche oder Gemeinden keine negativen Effekt davon haben, aber man wusste doch vor zwanzig Jahren schon, dass das Problem kommt. Warum hat man nicht schon vor zwanzig Jahren angefangen? Dann hätte man jetzt gar kein Problem. Und das ist das, was mich manchmal frustriert, denn natürlich ist es jetzt schwieriger, weil man einfach viel weniger Zeit hat.

,,Ich glaube, bei Bildung für nachhaltige Entwicklung ist die Luft nach oben noch sehr, sehr, sehr groß”

Paula: Ja, das trifft das Problem ziemlich gut auf den Punkt. Wir haben sehr, sehr wenig Zeit und hätten schon längst anfangen müssen. Aber wir haben es nicht getan und das ,,Warum?” bleibt ein großes Fragezeichen bei der ganzen Sache. Vielleicht hat man auch deswegen nichts gemacht, weil das Bewusstsein der Leute nicht da war. Und das stellt die Frage nach Bildung in den Raum. Sollte man mehr bilden, mehr erziehen auch in Richtung Nachhaltigkeit, Stichwort Bildung für nachhaltige Entwicklung? Das wäre vielleicht ein Lösungsansatz für die kommenden Generationen. Aber wie präsent ist das Thema in Deutschland in deinen Augen und vielleicht auch auf internationaler Ebene, weil du ja auch sehr viel in der UN gemacht hast? Also was ist da so dein Eindruck und könnte man da noch etwas verbessern?

Johanna: Ja, ich glaube, bei Bildung für nachhaltige Entwicklung ist die Luft nach oben noch sehr, sehr, sehr groß. Aus meiner Perspektive geht es nicht darum, Menschen zu Nachhaltigkeit zu erziehen, sondern ihnen das Wissen und die Fähigkeiten an die Hand zu geben, um solche Entscheidungen zu treffen. Zum Beispiel glaube ich nicht, dass viele Leute wissen, wie nährreich regionale Produkte wie Rote Beete, Linsen, Bohnen und so weiter sind und dass man nicht unbedingt die Avocado kaufen muss. Oder dass vor allem Omega-3-Fettsäuren in Algen vorkommen und nicht unbedingt nur in Fisch. Es gibt also ganz viele Wissensbausteine, die einfach nicht  in der Schule vermittelt werden und das finde ich manchmal schwierig, weil die Schule einen meiner Meinung nach ja dazu qualifizieren sollte, am Ende der Schulzeit irgendwie ins Leben zu starten und auch viel Wissen zu haben, dass sich praktisch anwenden lässt. Ich glaube, wir haben in Deutschland ein sehr gutes Schulsystem, ich glaube, wir haben eine sehr starke, akademische Bildung, aber ich würde mir wünschen, dass wir manchmal mehr noch dazu kommen, Probleme holistisch anzuschauen. 

In Finnland zum Beispiel gibt es ein Schulsystem oder Pilotprojekt, bei dem Schülerinnen und Schüler nicht Schulfächer anschauen, sondern Themengebiete wie den Klimawandel, und das dann interdisziplinär über einen Zeitraum. Also aus der naturwissenschaftlichen Perspektive, aus der gesellschaftswissenschaftlichen Perspektive, aus der international-politischen Perspektive. Ich persönlich finde, dass mir das geholfen hätte, um globale Probleme viel stärker zu verstehen, und auch, um nachzuvollziehen, warum ich unterschiedliche Fächer habe. Denn manchmal habe ich das schon irgendwie nachgefragt, warum ich jetzt in diesem einen Fach diese eine bestimmte Sache lerne, weil mir das so wenig anwendungsorientiert schien. Wenn ich jetzt aber in Retroperspektive nachdenke und sage: Hey, Klimawandel oder Geschlechtergerechtigkeit, das sind alles Themengebiete, die so viele unterschiedliche Ansätze und interdisziplinäre Denkweisen verbinden. Deswegen fände ich es wichtig, dass man wirklich zu einem Curriculum kommt, das Bildung für nachhaltige Entwicklung erlaubt und die Menschen empowered, ihre eigenen kritischen Entscheidungen zu treffen oder Dinge kritisch zu hinterfragen.

,,Wenn euch etwas stört, egal was – macht etwas dagegen”

Paula: Ja, auf jeden Fall, also ich denke, es ist auch wirklich kein großer Aufwand, wenn man in Wirtschaft mal darüber spricht, was Kapitalismus ist, was das Streben nach Profit anrichten kann. Wenn man sich da kurz mit anderen Ländern beschäftigt, da reicht ja schon eine halbe Stunde, um einen Eindruck zu bekommen, dass man die Leute zum Nachdenken anregt, dass die begreifen, was los ist und was wir dagegen tun können. Genau, also da denke ich auch, dass da eindeutig Platz ist und dass das gemacht werden muss, auch ganzheitlich. Dann als letzten Punkt: Hast du noch eine Botschaft an junge Menschen, die sich engagieren wollen und was gegen den Klimawandel machen wollen?

Johanna: Ja. Ich glaube meine Botschaft ist: Wenn euch etwas stört, egal was – das kann Klimawandel sein, das kann auch eine vollkommen lokal-spezifische Sache sein, die bei euch in eurem Dorf, in eurer Stadt, in eurer Gemeinschaft einfach nicht gut läuft – macht etwas dagegen, sprecht darüber, kommt zusammen mit euren Freunden, denkt euch kreative Aktionen aus, um darauf aufmerksam zu machen. Ihr habt das Recht, das zu machen, und wir haben mit der Fridays-For-Future Bewegung gesehen, wie viel Einfluss man haben kann, wenn man zusammenkommen und sagen kann: Hey, das stört uns. Und wirklich, wenn ich in Retrospektive überlege, wie viel wir bei den Vereinten Nationen 2014 gekämpft haben, um nur ein bisschen Jugendpartizipation zu ermöglichen, wo dann die Leute irgendwie auch noch bis 35 als Jugendliche in Anführungsstrichen gewertet wurden… Aber heute, wo wir 2019 unseren ersten Jugend-Klima-Gipfel hatten, wo ich dabei sein durfte in New York, wo wir beim wirklichen Klimagipfel der Staaten gewesen sind: Die ersten Rednerinnen und Redner waren drei Jugendliche. Die haben den Klimagipfel eröffnet. Darunter Greta Thunberg und eine Freundin von mir, Paluma, und wir haben jetzt den Rat von Jugendlichen, die den Generalsekretär zu Klimathemen beraten. Es ist gehört worden und die Expertise von unserer Generation ist in Entscheidungspositionen angekommen. Wir müssen einfach nur irgendwie weiter aufs Gaspedal drücken und nach vorne preschen und nicht aufhören zu sagen, dass wir was dagegen tun müssen. Nachhaltiger Klimaschutz, gerechter Klimaschutz ist wichtig, weil es unser Leben betrifft und unsere Zukunft.

Yasmin: Was ich wunderschön finde, ist, dass sich da irgendwie der Kreis schließt. Wir haben damit begonnen, dass dein Wunsch war, dass du möchtest, dass die Generationen sich irgendwie zusammen schließen, dass Jung und Alt in den Austausch kommen, dass man sich an den Händen fasst und irgendetwas gemeinsam schafft. Und du hast ja jetzt auch gesagt, dass die ersten Schritte getan sind: Man hat junge Leute angehört und es geht irgendwie voran. Das freut mich irgendwie gerade richtig zu hören, und das ist vielleicht auch eine ganz gute Einstellung, die wir jetzt haben, und ein gutes Gefühl, mit dem wir jetzt aus diesem Podcast gehen können. Wir bedanken uns bei dir, Johanna, dass du mit uns geredet hast. Wirklich, du hast so eine Energie und du brennst für dieses Thema und das gibt mir auch richtig viel Hoffnung. Ich weiß, dass ich jetzt auch in den nächsten Jahren noch etwas reißen kann und das ist einfach schön. Ich hoffe, dass wir diesen Spirit auch an euch, die den Podcast hören, weitergeben können. Ihr könnt euch gerne unserem Team bei CommunityKlima anschließen! Das wäre vielleicht auch einfach eine Stelle, bei der ihr euch melden könnt, wenn ihr euch wirklich zum ersten Mal mit Klimawandel auseinandergesetzt habt. Wir geben euch Informationen, wir binden euch direkt in Projekte ein. Sprecht uns einfach an, auch bei normalen Fragen oder wenn euch was auf dem Herzen liegt, wir können auch einfach mal ein bisschen quatschen. Vielleicht eine kleine Gesprächsrunde machen, das meinte ja auch Johanna schon. Erstmal über Klimawandel sprechen, das ist der erste Schritt. Vielen Dank schon mal von meiner Seite, ich hoffe, euch hat’s gefallen!

Paula: Ja, auch vielen, vielen Dank von mir. Ich glaube, aus dem Podcast können wir wirklich viel mitnehmen. Vor allem die Botschaft: einfach machen! Es ist nicht so schwer. Zusammen mit anderen geht das immer. Vielen, vielen Dank, dass du heute bei uns warst und uns so inspiriert hast.

Johanna: Gerne, hat mir sehr viel Spaß gemacht mit euch und danke für die Einladung!

Hat euch der Blog gefallen? Dann schaut doch einmal bei unserem Instagram-Kanal @community_klima vorbei! Dort findet ihr unser Gespräch mit Johanna im Podcast-Format. Ein weiterer spannender Podcast ist schon in Planung.

Bis zum nächsten Mal 😉

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Durchführung *
Der Abschnitt über die konkrete Durchführung des Projekts ist der Kern der gesamten Projektanleitung. Je detaillierter hier Hinweise zu einer möglichst effizienten Umsetzung gegeben und auf mögliche Fehlerquellen hingewiesen wird, desto einfacher fällt den anderen Schulen später die Nachahmung. Schreibe also genau, welche Arbeitsschritte in welcher Reihenfolge durchgeführt werden müssen und was dafür an Material benötigt wird. Auch Hinweise auf unterstützende Websites oder auf Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit der Stadt etc. können hier sehr hilfreich sein.
Durchführung Bilder *
Maximum file size: 2 MB
Um die Umsetzung des Projekts möglichst gut beschreiben zu können, bietet es sich oft an, weitere Fotos einzubauen, dafür hast Du hier die Möglichkeit. Achte bitte auch hier auf das Einverständnis der abgebildeten Personen.
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Kosten *
Das Unterkapitel „Kosten“ soll noch einmal in wenigen Sätzen erläutern, wo Kosten anfallen und wie hoch diese ungefähr sind.
Anspruch *
Hier kann kurz in einigen Sätzen erläutert werden, welche Fähigkeiten für dieses Projekt benötigt werden und für wen es demnach etwa geeignet ist. Ist es zum Beispiel für jeden durchzuführen oder wäre ein Oberstufenkurs hilfreich?
Wirkung *
Dieser Unterpunkt soll noch einmal verdeutlichen, welche konkrete positive Wirkung das Projekt auf Umwelt und Klima oder aber auch auf die Gesellschaft an sich hat. Dabei kannst Du gerne etwas weiter gehen und auch sekundäre Folgen erwähnen.
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