Energie
Photovoltaikanlage für die Schule
Zeit
4/5
Kosten
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Anspruch
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Wirkung
5/5
Kurzfassung
In dieser Anleitung geht es um Möglichkeiten, wie eine Schule die Stromversorgung durch eigene Photovoltaikanlagen umweltfreundlich gestalten kann. Durch die Nutzung der Schuldächer kann die Energieerzeugung dabei vollkommen emissionsfrei ablaufen.
Problem und Ziel
Dass auch in Schulen Strom verbraucht wird, ist offensichtlich, insbesondere da im Zuge der Digitalisierung immer mehr Tablets, Laptops und Beamer benutzt werden (sollen). Bei Betrachtung des deutschen Strommixes, nach dem noch immer mehr als die Hälfte des Stromes durch konventionelle Energieträger (Kohle, Gas, Kernkraft) erzeugt wird, wird deutlich, dass hier große Emissionseinsparmöglichkeiten auch für Schule liegen.
Hierzu ist eine Umstellung der Stromversorgung auf erneuerbare Energiequellen wie Solar- und Windkraft nötig. Natürlich kann hierzu zu einem Stromanbieter gewechselt werden, der die Schule mit Ökostrom versorgt. Besonders effektiv ist es jedoch, wenn eine Schule nicht nur Ökostrom nutzt, sondern ihn sogar selbst produziert und somit den Anteil erneuerbarer Energiequellen am Strommix steigert.
Öffentliche Gebäude eignen sich dabei mit ihren großen Dachflächen eignen sich dabei oft für Photovoltaikanlagen, die durch Solarenergie emissionsfrei Strom produzieren, den die Schule direkt vor Ort nutzen kann.
Durchführung
Wenn der Wunsch besteht, eine Photovoltaikanlage zu errichten, muss im ersten Schritt im Rahmen einer groben Planung eine Kosteneinschätzung erfolgen. Bereits hierzu ist die Schule auf externes Fachwissen z.B. eines im Solarbereich tätigenden Unternehmens angewiesen. Auch der Schulträger muss möglichst frühzeitig über das Vorhaben informiert werden. Wenn der aufzubringende Geldbetrag bekannt ist, müssen Finanzierungsmöglichkeiten gefunden werden, da diese Investition üblicherweise nicht aus dem laufenden Schulbetrieb gezahlt werden kann. Stattdessen müssen externe Gelder eingebracht werden. Dies kann z.B. durch Veranstaltungen wie Sponsorenläufe erreicht werden, die viele Kleinspenden einbringen, vielleicht finden sich aber auch lokale Unternehmen, die zu einer Geld- oder Sachspende bereit ist. Zudem gibt es natürlich auch öffentliche Fördermittel für Investitionen in umweltfreundliche Technologien. Welches Modell für eine Schule am besten geeignet ist, muss nach intensiven Beratungen mit dem Schulträger und der Kommune entschieden werden. Wenn die Finanzierung sichergestellt ist, geht es in die detaillierte Planung. Da in einer Schule das nötige technische Fachwissen meist eher nicht vorhanden ist, muss hier eng mit dem Bauunternehmen kooperiert werden, das später auch für die Installation der Anlage verantwortlich ist. Wenn der Bau, an dem sich die Schule und insbesondere die Schüler eher nicht beteiligen können, abgeschlossen ist, sollten die Schüler eigentlich keinen großen Unterschied merken: Ob der Strom nun aus einem weit entfernten Kohlekraftwerk oder der schuleigenen Photovoltaikanlage stammt, spielt bei der praktischen Stromnutzung eigentlich keine Rolle. Um aber trotzdem auf den ökologischen Fortschritt aufmerksam zu machen, ist es möglich, auf einem gut sichtbaren, großen Bildschirm oder auf der Schulwebsite die produzierte Strommenge und die somit eingesparten Treibhausgasemission anzuzeigen.
Erfahrung
An der Waldschule Hagen-Beverstedt wurde im Zuge des Neubaus eines Teils des Schulgebäudes bereits 2009 eine Photovoltaikanlage errichtet. Im Normalbetrieb reicht der erzeugte Strom für die Versorgung der Schule mehr als aus, im Sommer übersteigt der erzeugte Strom den benötigten Strom sogar manchmal, sodass die überschüssige Menge in das öffentliche Netz eingespeist werden kann. Auch der Warmwasserspeicher wird über die Anlage versorgt. Die Solarmodule spendete ein lokales Unternehmen aus seinen Lagerbeständen.
Zeitaufwand
Die Errichtung einer Photovoltaikanlage ist ein Großprojekt, das von der Finanzierung über die Planung bis zum Bau sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Wenn jedoch alles installiert und angeschlossen ist, ist der Zeitaufwand nur noch gering.
Kosten
Die Kosten für eine Photovoltaikanlage können je nach lokalen Bedingungen stark variieren, sind für eine Schule jedoch ohne öffentliche Fördermittel oder private Spenden kaum zu tragen. Bei einer langfristigen Nutzungsdauer kann sich der Bau jedoch sogar rentieren, da die Schule nun keinen Strom mehr kaufen muss.
Anspruch
Der technische Anspruch für den Bau einer Photovoltaikanlage ist äußerst hoch, sodass eine Schule das Projekt nicht ohne externe Hilfe durchführen kann. Hier ist es nötig, ein professionelles Handwerksunternehmen zu beauftragen.
Wirkung
Durch eine Photovoltaikanlage kann eine Schule ihren Strombedarf vollständig selbst decken, und das vollkommen emissionsfrei. Somit fällt ein großer Teil an Treibhausgasemissionen weg. Außerdem kann die Anlage als Bildungsobjekt in den Schulunterricht eingegliedert werden und beispielsweise im Physikunterricht betrachtet werden.