Natur/Biodiversität
Imker-AG
Zeit
4/5
Kosten
4/5
Anspruch
4/5
Wirkung
3/5
Kurzfassung
Indem man eine schuleigene Imkerei anschafft, sensibilisiert man seine Schüler*innen für das Thema Wildbienen und Bienensterben und stellt gleichzeitig leckeren Honig her, den man verkaufen kann. Wenn das Schulumfeld gleichzeitig bienenfreundlich gestaltet wird, leistet man zudem einen aktiven Beitrag zu einem funktionierenden Ökosystem und Bio-diversität.
Problem und Ziel
Von den 561 Wildbienenarten in Deutschland ist die Hälfte vom Aussterben bedroht.
Der Klimawandel ist neben anderen wichtigen Faktoren wie Pestiziden und industrieller Landwirtschaft ein Grund für das Bienensterben.
Bienen sind für die biologische Vielfalt und ein funktionierendes Ökosystem essenziell. Lang-fristig gesehen kann das Bienensterben somit weitere Klimafolgen mit sich bringen.
Jedoch sind auch direkte Folgen in Form von Ernteausfällen spürbar, da Bienen und Hummeln die wichtigsten Bestäuber für Gemüse und Obst sind und bleiben. Doch die Insekten-Populationen schrumpfen trotzdem weiter.
Das eigentliche Ziel einer schuleigenen Imkerei ist nicht der Verzehr des Honigs. Die Hauseige-ne Honigproduktion bietet jedoch die Gelegenheit, sich über das Bienensterben auszutauschen und dem Bienensterben aktiv entgegenzuwirken.
Durchführung
Bevor die ersten Arbeitsschritte eingeleitet werden können, muss ein/-e Projektleiter*in gefunden werden, der/die über die notwendigen Kenntnisse zur Imkerei verfügt. Denn es muss viel geplant und Material eingekauft werden. Sobald die Projektfinanzierung steht, muss die Ausrüstung beschafft werden und die Bienenkästen können erbaut werden. Im Winter steht insbesondere die Instandsetzung und Vorbereitung des Materials für die kommende Saison und der Verkauf des Honigs auf dem Programm. Im Frühjahr stellt die Honigernte das Highlight dar, bei der die AG-Mitglieder helfen, die Honigwaben zu entde-ckeln und auszuschleudern. Um den Honig abzufüllen, müssen Gläser angeschafft werden. Für das Design des Honigglas bietet sich schlichtweg ein künstlerischer Wettbewerb an. Alle Schüler*innen dürfen ihre Designs fürs Layout abgeben. Der /die Gewinner*in bekommt als Preis ein Honigglas. Zuletzt muss Marketing (z.B. über Plakate und E-Mails) betrieben wer-den und der Honig (z.B. während der Pausen) verkauft werden.
Erfahrung
Seit 2010 betreibt das Theodor-Heuss-Gymnasium in Wolfenbüttel eine schulinterne Imkerei mit drei Bienenvölkern. Die Finanzierung lief über Sponsoring an und läuft mitt-lerweile über den Verkauf von Honig weiter.
Zeitaufwand
Der Aufwand hängt von den Zielen ab. Aber es gibt Zeiten (April – Juni) in denen man z.B. alle 7 Tage an die Völker muss. 6-7-mal im Jahr muss man ganze Tage einplanen, ansonsten immer einmal 3 Stunden. Dieses Projekt könnte in Form einer wöchentlichen AG stattfin-den, die sich auf etwa 90 Minuten pro Woche und einzelne Projekttage beläuft.
Kosten
Um die komplette Ausrüstung zu finanzieren, bietet sich anfänglich ein Sponsoring durch den Eltern- und Freundeskreis an, es können natürlich auch bestehende AG-Mittel genutzt werden. Finanziell kostet eine Grundausstattung ca 1000 – 2000 Euro, je nachdem wie vie-le Völker man möchte. Laufende Kosten gibt es natürlich auch: Wachs, Rähmchen, Beuten, Varroabehandlungsmittel und natürlich Futter. Für eine Schule kämen noch entsprechende Stückzahlen an Anzügen und Handschuhen dazu. Mittlerweile laufen auch Schulimkereien durch den regelmäßigen Verkauf von Honig.
Anspruch
Die Schulimkerei muss mit einer erfahrenen Lehrkraft oder einer/m Projektbegleiter*in unterstützt werden. Es verlangt gute Kenntnisse, handwerkliche Fähigkeiten, ausreichende Helfer*innen, eine intensive Vorbereitung und Absprache sowie finanzielle und materielle Ressourcen.
Wirkung
Den Wildbienen hilft so etwas nur indirekt, indem man ein Bewusstsein in seinem Umfeld schafft durch Gespräche usw. Einen direkten Nutzen gibt es dabei nur, wenn man gleichzei-tig die Umgebung insektenfreundlich gestaltet. Es bietet sich daher an parallel eine Wild-bienenwiese oder ähnliches anzulegen. Es bringt jedoch viel Leidenschaft, Honig, Wissen, Sensibilisierung zur Thematik des Bienen-sterbens und praktische Erfahrungen für die Schüler /-innen.